Klimawechsel

Klimawechsel

Der Klimawechsel ist eine Publikation der IG Kultur, die sich mit der österreichischen Kulturpolitik auseinandersetzt. 

1999 publizierte die IG Kultur Österreich den „Klimawechsel – Für eine neue Politik kultureller Differenz“. Komprimiert und fundiert wurde die Misere der österreichischen Kulturpolitik dargelegt und aufgezeigt wie eine (Kultur-)Politik kultureller Differenz aussehen könnte.
Als bis 2012 keine substantielle Änderung der kulturpolitischen Praxis auf Regierungsebene vermerkt werden konnte, entschloss sich die IG Kultur Österreich zu einer Weiterführung und publizierte den „Klimawechsel - Das Eisen weiter schmieden“ .

Nach wir vor werden Kultur und Kulturpolitik in einem nationalstaatlichem Rahmen verhandelt. Nach wie vor werden Förderungen weniger als Zuwendung verstanden, die etwas ermöglichen, denn als ein bewährtes Gängelband für die Kulturschaffenden. Entwicklungen sind nicht oder nur marginal wahrnehmbar, (Kultur-)Politik wird auf der Symbolebene betrieben, Strukturreformen sind ein Tabuthema.

Klimawechsel: Für eine neue Politik kultureller Differenz (1999)

“Das distinktive Hautpmerkmal der neuen Politik kultureller Differenz besteht darin, das Monolithische und Homogene zugunsten von Vielgestaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Heterogenität aufzubrechen.” (Cornel West)

Das Buch forciert eine breite Reform der Kulturpolitik und -verwaltung auf EU-, Bundes-, Länder- und Kommunalebene und faßt die Forderungen klassischer Kulturinitiativen, Freier Theatergruppen, Programmkinos, Kulturserver, Freie Radios etc. zusammen. Von einer Politik kultureller Identität, der Vereinheitlichung und Abschottung, der symbolhaften Großevents und megalomanischen Architekturprojekte soll ein Wechsel forciert werden zu einer neuen Politik kultureller Differenz. 

Klimawechsel. IG Kultur Österreich, Hg.: Gerald Raunig,
Dezember 1998, 83 Seiten, ISBN 3-9500544-2-1

Preis € 7, Mitgliederpreis € 5

Bestellungen im Büro der IG Kultur Österreich:
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Klimawechsel: Das Eisen weiter schmieden (2012)

Die Misere der österreichischen Kulturpolitik geht weiter, weiter geht aber auch das "Schmieden der heißen Eisen" um radikale Veränderungen herbeizuführen. Die Neuauflage des Klimawechsel 2012 bietet Lesestoff für einen heißen Sommer und einen heißen Herbst. Zum Download steht eine doppelseitige Druckvorlage sowie eine einseitige E-Book-Version zur Verfügung.

Vorwort von Stefan Haslinger
1998 machte die IG Kultur Österreich mit der Publikation "Klimawechsel – Für eine neue Politik kultureller Differenz“ von sich reden. Komprimiert und fundiert wurde damals die Misere der österreichischen Kulturpolitik in Printform dargelegt und gleichermaßen wurden in diesem Buch Handlungsanleitungen gegeben, wie eine (Kultur-)Politik kultureller Differenz aussehen könnte.

14 Jahre sind vergangen, die KulturstaatssekretärInnen und -ministerInnen wechselten, aber eine substantielle Änderung kulturpolitischer Praxis auf Regierungsebene konnte nicht vermerkt werden. Nach wir vor werden Kultur und Kulturpolitik in einem nationalstaatlichem Rahmen verhandelt. Nach wie vor werden Förderungen weniger als Zuwendung verstanden, die etwas ermöglichen, denn als ein bewährtes Gängelband für die Kulturschaffenden. Entwicklungen sind nicht oder nur marginal wahrnehmbar, (Kultur-)Politik wird auf der Symbolebene betrieben, Strukturreformen sind ein Tabuthema.

Als sich die IG Kultur entschloss, dem Klimawechsel ein Update widerfahren zu lassen, wäre es ein leichtes gewesen, die Ausgabe von 1998 im copy&paste-Verfahren in ein neues Layout zu setzen, denn von den Forderungen und Handlungsanleitungen ist so gut wie nichts umgesetzt. Doch mit diesem Verfahren hätte die IG Kultur die Symbolebene weiter bedient. Wenn als Gradmesser für Durchsetzungskraft die Umsetzung von Forderungen dient, hätte es die (Kultur-)Politik relativ einfach, einzelne Punkte abzuhaken und dies als durchschlagenden Erfolg zu verkaufen.
Um nicht in diese Falle zu tappen, wurde eine andere Herangehensweise gewählt, die zukunftsfähiger erscheint und vor allem Raum für Diskussionen offen lässt.
Anhand von acht Oberbegriffen bestimmt der Band „Das Eisen weiter schmieden“ nun die Kampfbegriffe und -felder, um die es künftig gehen wird, wenn eine Kulturpolitik, wie die IG Kultur sie meint, von Erfolg gekrönt sein soll. 

Die Vision der IG Kultur gibt den Rahmen für „Das Eisen weiter schmieden“ vor, wenn es darin heißt: „Die Vision der IG Kultur Österreich ist eine durch Selbstbestimmung und Partizipation gleichermaßen entworfene und gelebte Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die frei von Ausschlüssen und Ausbeutung ist und von den Prinzipien des Politischen Antirassismus, der radikalen Partizipation, des nicht identitären Feminismus, des Antifaschismus und des Antikapitalismus nicht zu trennen ist. Eine Gesellschaft also, die von Gerechtigkeit, Gleichheit in Differenz, direkter Beteiligung und aktiver Solidarität getragen wird.“

Die acht Kapitel skizzieren also nicht mehr und nicht weniger als konkrete Notwendigkeiten des zukünftigen Handelns. Sie verweigern die Auseinandersetzung auf der Symbol- und Symptomebene, statt dessen betreiben sie Ursachenforschung. Ohne ein radikales Umdenken, ohne inhaltliche und strukturelle Änderungen wird der Stillstand zur Maxime. Deshalb müssen wir das Eisen weiter schmieden, es formbar halten und dafür sorgen, dass die Spannung nicht verloren geht.

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