Bündnis präsentiert 6-Punkte-Plan zum Erhalt gemeinnütziger Organisationen in der Covid 19-Krise
Menschen, die sich freiwillig engagieren, gemeinnützige Organisationen und soziale Unter- nehmen sind unverzichtbar für das Gemeinwohl und ein Eckpfeiler der Demokratie. Rund 2,3 Mio. Menschen oder 28 % der österreichischen Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich, eine Viertelmillion ist hauptamtlich in Vereinen und gemeinnützigen Organisationen beschäftigt.
Bei all ihrer Heterogenität vereint die Organisationen des sogenannten Dritten Sektors ihr gemeinnütziger Charakter, die Orientierung am Gemeinwohl und das gemeinsame Ziel, ein gutes Leben für alle Menschen in Österreich und darüber hinaus zu schaffen.
Viele gemeinnützige Organisationen übernehmen wichtige Aufgaben im Interesse der Allgemeinheit, zum Beispiel: Katastrophenschutz und Rettungsdienst; Betreuung von kranken und pflegebedürftigen Menschen; Integration und Betreuung von Menschen mit Behinderungen; Hilfe für sozial Benachteiligte, Wohnungslose, psychisch Kranke, Arbeitssuchende, Flüchtlinge; Soziale Arbeit mit suchterkrankten Menschen, Bewährungshilfe; Kinderbetreuung, Kinder und Jugendhilfe, Streetwork, offene und verbandliche Jugendarbeit; Förderung von Chancengleichheit und Diversität; Bildung und Ausbildung; Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe; Umwelt-, Natur- und Tierschutzprojekte; Gesundheitsförderung (z.B. durch Bewegung, Sport); Landschafts- und Denkmalpflege; Förderung kultureller Vielfalt (bildende und darstellende Kunst, Literatur, Musik, etc.); Staatsbürgerliche Bildung; etc.
Ziel der Maßnahmen des 6-Punkte-Plans soll es sein, die vielfältige Landschaft der gemeinnützigen Organisationen auch über die Krise hinweg zu erhalten und damit die Basis für die volle Wiederaufnahme ihrer gesellschaftlichen Rolle nach Überwindung der Krise zu legen.
Auch wenn gemeinnützige Organisationen nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, so sind sie mit ihren Aktivitäten ein wichtiger Teil der österreichischen Wirtschaft:
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Rund 250.000 Menschen oder 6,7 % der unselbstständig Beschäftigten arbeiten im Dritten Sektor. Allein in den Jahren 2000 – 2010 ist dort die Beschäftigung um 39 Prozent gestiegen und steigt seither kontinuierlich weiter.
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Der Beitrag des Dritten Sektors zur Bruttowertschöpfung betrug 2019 11,5 Mrd. Euro oder 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch dieser Wert ist im Steigen begriffen.
Aus diesem Grund sollten die Instrumente, die angesichts der Corona-Krise für Profit- Unternehmen entwickelt wurden, grundsätzlich auch für gemeinnützige Organisationen gelten, gleichzeitig soll aber auch den Besonderheiten in diesem Bereich Rechnung getragen werden.
Daher empfiehlt das BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT ein 6-Punkte-Paket, das bestehende Instrumente aufgreift und mit spezifischen Maßnahmen für den gemeinnützigen Bereich kombiniert:
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Sicherstellung der Liquidität der Organisationen
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Nutzung des Instruments der Kurzarbeit
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Feststellung der krisenbedingten Mehrkosten und Minderaufwendungen
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Anpassung von Leistungsverträgen, Förderungen und Subventionen
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Fixkostenersatz bei Ausfall von Eigenerlösen
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Spezifische Lösungen für einzelne Bereiche