BEVOR ES DUNKEL WIRD

Die aktuelle Rekordinflation sowie die hohen Energiekosten konfrontieren den gemeinnützig tätigen Kunst- und Kulturbereich erneut mit massiven Existenzproblemen. Die Politik spart währenddessen an Antworten.

Mischpult

Das Defizit kulturpolitischer Strategien ist in Österreich seit langem bekannt, in den Krisen zeigt es jedoch seine fatalen Auswirkungen: Kultureinrichtungen, die stark energieabhängig sind, immer prekär arbeiten mussten und dennoch kaum Rücklagen bilden durften, konnten nur sehr selten in die nachhaltige Reduzierung von Energiekosten investieren. Jetzt trifft sie die Preisentwicklung mit voller Härte und stellt sie vor schier unüberwindliche Hindernisse.

Die beunruhigende Erhöhung der Energiekosten und die steigende Inflation sind für alle in diesem Land offenkundig. Private, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der gemeinnützige Bereich stehen vor existenzbedrohenden Problemen. Während an Energiezuschüssen für gewinnorientierte Unternehmen im Wirtschaftsministerium gearbeitet wird, ist Hilfe für gemeinnützige Einrichtungen nicht in Aussicht, obwohl der Kulturbereich seit mehreren Wochen öffentlich dazu urgiert. Während Theater, Programmkinos, Konzerträume, Galerien, Produktions- und Proberäume weiter den Bedürfnissen ihres diversen Publikums entsprechen und innovative Programme entwerfen, droht die Kapitulation wertvoller Kunst- und Kulturarbeit vor massiv steigenden und knappe Kulturbudgets überfordernde Kosten.

Weder der zuständige Kulturminister Werner Kogler noch Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer haben bisher eine bundesweite Lösung angekündigt. Dabei braucht es dringender denn je eine klare Ansage zu einer adäquaten Budgetanhebung auf allen Förderebenen.

 

Die IG Kultur Österreich und die Landesorganisationen fordern daher dringend drei Maßnahmen:

1. Einen Fonds für alle gemeinnützigen Einrichtungen auf Bundesebene zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten.

2. Eine Erhöhung der Kulturförderungen in der Freien Szene um 15 Prozent. Neben der aktuellen Inflationsrate und den damit einhergehenden Preiserhöhungen, die sich in allen Bereichen der Kulturproduktion in Honoraren, Gehältern, Miete, Druck- und Versandkosten, etc. niederschlagen, ist auch eine Valorisierung der Budgets und die Sicherung von Fair Pay im Kulturbereich notwendig.

3. Breite Investitionsprogramme von Bund und Ländern zur Energieoptimierung für Kultureinrichtungen.

Kultureinrichtungen brauchen jetzt dringend Hilfe, bevor es in der österreichischen Kultur dunkel wird, das Publikum und die kulturelle Vielfalt verschwinden. Wir fordern daher die Politik zu einem raschen und nachhaltig wirksamen Handeln auf.

IG Kultur Österreich

IG Kultur Wien

IG Kultur Burgenland

IG Kultur Steiermark

IG Kultur Vorarlberg

IG KIKK - Interessengemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška

Dachverband Salzburger Kulturstätten

KUPF - Kulturplattform Oberösterreich

TKI - Tiroler Kulturinitiativen