Teuerung: Bundesregierung lässt gemeinnützige Organisationen weiter im Ungewissen
Nach zwei unbeantworteten Aufrufen ist die dringend geforderte Entlastung für gemeinnützige Organisationen weiterhin nicht in Sicht. Gemeinsam mit dem Bündnis der Gemeinnützigen, fordern wir die Bundesregierung ein drittes Mal auf, rasch zu handeln und ein bundesweites Maßnahmen-Paket zu schnüren, das auf die Besonderheiten gemeinnütziger Organisationen eingeht und über eine sektorale Lösung hinausgeht.
(Pressemitteilung vom 6.10.2022)
Noch immer fehlt ein klares Bekenntnis der Bundesregierung, alle gemeinnützigen Organisationen im Umgang mit der immensen Teuerung effektiv zu entlasten. Das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Netzwerk aus über 3000 gemeinnützigen Organisationen, fordert insbesondere einen ‘Anti-Teuerungs-Fonds’ für Non-Profit-Organisationen (NPO) und warnt vor gravierenden Folgen, sollten konkrete Maßnahmen weiterhin auf sich warten lassen. “Eine Erwähnung gemeinnütziger Organisationen am Rande des Ministerrates zum Energiekostenzuschussgesetz für Unternehmen - das ist alles, was wir bis jetzt von der Regierung gehört haben”, kritisiert Franz Neunteufl, Geschäftsführer des Bündnis für Gemeinnützigkeit.
“Gemeinnützige Organisationen sind Arbeitgeber für 250.000 Menschen. Anders als produzierende Unternehmen haben sie im Bereich der Daseinsvorsorge besonders hohe Personalkosten und erreichen deshalb den geforderten Energiekostenanteil von drei Prozent häufig nicht”, sagt Neunteufl. Auch ein Zuschuss von 30 Prozent der Mehrkosten für die vergangenen acht Monate reiche nicht, um die Leistungsfähigkeit dieser Organisationen zu sichern. Anders als Wirtschaftsunternehmen können oder dürfen sie höhere Kosten nicht an ihre Leistungsbezieher:innen weitergeben. Auf diese Besonderheiten sollte die Bundesregierung zusätzlich mit einem eigenen ‘Anti-Teuerungs-NPO-Fonds’ eingehen. “Bereits als Reaktion auf die Coronakrise gab es mit dem NPO-Unterstützungsfonds eine effektive Hilfeleistung, an die man anknüpfen sollte.”, fordert Bündnis-Geschäftsführer Franz Neunteufl.
Das vom Bündnis geforderte Maßnahmenpaket umfasst auch die gezielte Förderung von NPO-Investitionen in Energiespar- und Klimaschutz-Maßnahmen. “Damit könnten wir tausende Organisationen sicher und sogar gestärkt durch die Krise bringen. Es ist Aufgabe der Politik, für den langfristigen Erhalt von Kulturbetrieben, Sportstätten, sozialen Dienstleistungen und vielfältigen anderen gemeinnützigen Einrichtungen zu sorgen”, sagt Bündnis-Geschäftsführer Franz Neunteufl. “Diese Organisationen stärken nicht nur den Zusammenhalt im Land, sie sind auch bedeutende Arbeitgeber und leisten wichtige Betreuungs- und Versorgungsaufgaben. Das ist gerade in Zeiten multipler Krisen notwendiger denn je.”
Bündnis für Gemeinnützigkeit – u.a. mit folgenden Mitgliedern:
Amnesty International Österreich
ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung
Verband für gemeinnütziges Stiften
Unsere bisherigen Aufrufe:
20.September 2022: Energiekosten explodieren – wir brauchen eine bundesweite Lösung.