eine/r muss die band verlassen, damit die band wieder „neu“ anfangen kann – was passiert mit den ideen, der leidenschaft und dem zorn?
die bands, in denen viele von uns spielen, sind meistens eine art hobbyverein. man trifft sich regelmäßig im bandlokal – auch proberaum –, wirft die verstärker an, spielt, trinkt ein paar bier und quatscht. daneben entstehen die songs. manchmal gelingt der band etwas, frau/man kommt ein bisschen raus – spielt die musik anderen leuten vor – und wird auf alternativen radiosendern oder im fm4-soundpark gespielt.
die bands, in denen viele von uns spielen, sind meistens eine art hobbyverein. man trifft sich regelmäßig im bandlokal – auch proberaum –, wirft die verstärker an, spielt, trinkt ein paar bier und quatscht. daneben entstehen die songs. manchmal gelingt der band etwas, frau/man kommt ein bisschen raus – spielt die musik anderen leuten vor – und wird auf alternativen radiosendern oder im fm4-soundpark gespielt. ich spreche von der phase einer bandgründung, wo noch kein tonträger vorliegt. wo jeder kleine erfolg auch freude macht.
nach einigen jahren zweimal die woche proben, einer ep und konzerten, die keine/n zu interessieren scheinen, weil eigentlich keine/r weiß, dass man spielt, weil sich die band nicht darauf einigen kann, wer für so etwas banales wie kommunikation zuständig ist – ich plädiere für den chef/die chefin (die es in den meisten bands als frontfrau oder -mann gibt) – und einer großen krise geht man den einfachsten weg. die schwächste person wird zu ihrem eigenen wohl, sie war in den letzten monaten der krankheit und des todes des vaters sehr neben der spur und unlustig, aus dem bandverband entlassen. per telefon. zumal zweimal die woche zu proben, ohne ein nennenswertes „ziel“ zu haben, etwas viel erscheint, wenn daneben noch fast 40 stunden gearbeitet wird. wo verläuft die grenze zwischen hobby und arbeit?
wie geht man mit den ideen um, die die person, die weg ist, im laufe der jahre eingebracht hat, texte, riffs, bandname, myspaceseite u. v. m.?
ähnlich wie bei beziehungen ist das: was vorher klar und eindeutig zu sein scheint, ist nach dem bruch kaum lösbar, wenn nicht eine/r auf vieles verzichtet und nachgibt. wer am längeren ast sitzt, hat gewonnen. bands, deren mitglieder sich beim interessensverband akm angemeldet haben, haben zumindest ausdrücklich festgelegt, wer wofür zuständig ist – es können auch alle sein. eine mitgliedschaft bei der akm und damit der verwertungsgesellschaft austro mechana scheint auf den ersten blick attraktiv. es ist möglich, förderungen zu beantragen und realistisch, sie zu bekommen. es können konzerte angemeldet werden, und dafür bekommt der/die musiker_in einen kleinen betrag, während der/die veranstalter_in sich die gebühr oft nicht leisten kann. und es würde geld geben, wenn es die band ins radio schaffte, mit ausnahme der freien radios und fm4-soundpark.
es sind aber viele dinge, die selbstverständlich scheinen, nicht mehr möglich, wenn man mitglied der verwertungsgesellschaft ist. einen track, einen song oder einen sound für ein projekt zur verfügung zu stellen, das im nichtkommerziellen bereich angesiedelt ist. einmal angemeldete musik wird von der verwertungsgesellschaft streng verwaltet. das heißt, mitglieder dürfen sich nicht plötzlich der creative commons lizenz anschließen, weil es einen bestehenden vertrag mit der verwertungsgesellschaft gibt, die die vervielfältigung mit gebühren belegt. viele machen es trotzdem: für sinnvolle projekte oder netlabels tracks, sounds und samples unter dem aspekt des fairen tauschens zur verfügung zu stellen. voraussetzung: die quelle wird korrekt zitiert.
unter diesem aspekt hat das netzwerk female pressure eine cd und eine dvd veröffentlicht, die ein breites spektrum der produzentinnen, nicht mehr nur auf die lokale szene bezogen, zeigen. kontakte und freundschaften daraus fließen wieder in bandprojekte, labels, releases, und wir sind noch immer mit handschlag klar gekommen. und hoffen, dass es so bleibt. die band allerdings soll sich einen anderen namen überlegen, das wäre nur fair so!