Europaweit vernetzen mit der IG Kultur
Michaela Zingerle ist mit ihrem Verein eher in ländlichen Regionen tätig, versteht ihre Arbeit aber als Teil des europäischen Kulturschaffens. Sie hat die Gelegenheit genutzt, sich über die IG Kultur international zu vernetzen. Ein Erfahrungsbericht.
Die EU zeigt sich uns am vielfältigsten, wenn wir uns direkt ins Geschehen begeben, europäische Konferenzen und Symposien besuchen wo sich AkteurInnen regelmäßig über Visionen und Herausforderungen austauschen. Ein Programm der IG Kultur ist es, Mitgliedern via ,Montagsmelder' die Möglichkeit zu geben, sie zu solchen internationalen EU Kultur Konferenzen zu begleiten. Nach dem Motto ,first come first serve‘ werden die Reisekosten für 1-3 Mitglieder pro Reise übernommen. Nicht nur das, diese Konferenzen sind entsprechend unseren Ausrichtungen und Anforderungen ausgewählt und werden von der IG Kultur aufbereitet und dokumentiert.
Als Mitglied des EU Netzwerkes ENCC (European Network of Cultural Centres), einem Zusammenschluss von europäischen Kulturnetzwerken, reiste die IG Kultur nach Aarhus, der europäischen Kulturhauptstadt 2017 und Tagungsort - und ich mit. Ich bin mit meinem Kulturverein Styrian Summer Art in der Steiermark in einer ländlichen kleinstrukturierten Region vor Ort tätig und verstehe meine Arbeit jedoch als Teil des europäischen Kulturschaffens. Es liegt an mir, zeitgenössische kritische Auseinandersetzungen und Lösungen für europäische Herausforderungen zu suchen, die auch in der Kulturarbeit vor Ort brisant sind. Das geht nicht allein - es braucht starke Netzwerke und Kooperationen, politisches Wissen um Zusammenhänge und Erfahrungen von anderen. So kann ich auch als kleine Initiative durchaus ein Gewicht für europäische Kulturarbeit werden und vor Ort wirksam sein.
Es geht bei solchen Konferenzen auch um EU Projektförderungen, um das Finden von PartnerInnen, um Kooperationen, Visionen und um neue Projektinhalte. Ob Verantwortliche eines Kulturvereins aus einem kleinen Dorf in Spanien, ein großes urbanes Kulturzentrum in Berlin oder die ProjektkoordinatorInnen der künftigen Kulturhauptstadt Rijeka 2020, jederzeit sind Gespräche auf Augenhöhe und Interesse an der Kulturarbeit des Anderen möglich. Abgesehen von den Tagungsinhalten hier mit dem Thema ,rethinking cultural participation‘ und den Ergebnissen aus Projekt ,Reccord‘, finden sich auf diesen Konferenzen Professionals die an der Schnittstelle Kultur, Gesellschaft und Politik stehen und die mit Mitteln der Kunst und kultureller und sozialer Teilhabe, Perspektiven und Visionen eröffnen und eine gerechte Zukunft gestalten.
Wer immer über den Tellerrand schauen, voneinander lernen, Visionen kreieren, das Netzwerk erweitern, sich kulturpolitisch stärken, dem Rechtsruck in Europa mit kulturellen Inhalten entgegentreten oder einige Tage mit Gleichgesinnten Spaß haben möchte, sollte sich der IG Kultur bei der einen oder anderen Konferenz anschließen!
Gabriele Gerbasits, Geschäftsführerin der IG Kultur, darüber, was unsere Mitglieder von einer Vernetzung mit dem ENCC haben:
Ich bin mit meinem Kulturverein Styrian Summer Art in der Steiermark in einer ländlichen kleinstrukturierten Region vor Ort tätig und verstehe meine Arbeit jedoch als Teil des europäischen Kulturschaffens.
Michaela Zingerle, geboren 1963, ist Unternehmensberaterin, Kulturmanagerin, studiert Kunstgeschichte und europäische Ethnologie. Sie leitet den Verein Styrian Summer Art und ist Partnerin in EU Projekten wie EU LEADER und Erasmus+ .
Sie lebt in Graz und führt Kulturprojekte hauptsächlich am Land durch. Michaela ist Vorstandsmitglied der IG Kultur Steiermark