EU-Kulturbudget: Eine substantielle Erhöhung ist notwendig!
(Pressemitteilung vom 21. Juni) Kulturrat Österreich fordert von österreichischen PolitkerInnen, sich für eine substantielle Erhöhung der Mittel für Kultur bei den EU-Budgetverhandlungen einzusetzen.
Culture Action Europe, ein europäisches Netzwerk von Organsiationen und Einzelpersonen im Kultursektor, und weitere europäische Netzwerke begleiten die Verhandlungen zum mehrjährigen Finanzrahmen der EU 2021-2027 seit Jahresbeginn mit einer Kampagne mit dem Ziel, das Kulturbudget deutlich und vor allem in absoluten Zahlen zu erhöhen.
Der Kulturrat Österreich unterstützt ausdrücklich die Positionierung von Culture Action Europe zu den aktuellen Kommissions-Vorschlägen zum neuen mehrjährigen Finanzrahmen der EU, den offenen Brief von 70 europäischen Organisationen aus der Kultur- und Kreativwirtschafts-Branche an Kommissionspräsident Präsident Juncker sowie das Positionspapier des Netzwerks IETM mit der Forderung nach einer Dopplung des Kulturbudgets nach 2020.
Am 22. Juni 2018 tagen sowohl der Kulturausschuss des Rats als auch der Rat der Wirtschafts- und Finanzminister der EU. Aus diesem Anlass fordert der Kulturrat Österreich in einem Schreiben die MinisterInnen Kurz, Blümel, Löger, Schramböck sowie die österreichischen Abgeordenten des EU-Parlaments auf, sich in diesen Verhandlungen einzusetzen für:
- eine Verdoppelung des Budgets für Kultur auf europäischer Ebene in absoluten Zahlen – das aktuelle EU-Kulturprogramm ist trotz seiner nachweisbaren Relevanz stark unterfinanziert;
- die Bereitstellung von 1% des jeweiligen Budgets in jedem Politikfeld für kulturelle Initiativen. Deren positive Auswirkungen lassen sich in so zahlreichen Feldern wie Gesundheit, sozialer Zusammenhalt und Gerechtigkeit, Bildung, Förderung demokratische Teilhabe, auswärtige Beziehungen, Förderung des Wachstums und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Forschung und Innovationsförderung eindeutig nachweisen.
Mit Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli 2018 kommt Österreich in den Verhandlungen eine doppelte Verantwortung zu: als EU-Mitglied ebenso wie als vorsitzführender Mitgliedstaat. Daher fordert der Kulturrat, dass sich die RepräsentantInnen Österreichs für eine substanzielle Erhöhung pro-aktiv einsetzen. Alles andere würde Österreichs Anspruch als "Kulturnation" nicht gerecht werden.
Die IG Kultur Österreich ist Mitglied im Kulturrat Österreich und bei Culture Action Europe.
Foto: Street Art "The future is Europe" von NOVADEAD, © European Union, 2017 / EC - Audiovisual Service / Photo: Lukasz Kobus