Forderung nach Paradigmenwechsel in der Kulturpolitik

<p>Immer häufiger sind Meldungen von Kulturinitiativen, KünstlerInnen und Theatergruppen zu vernehmen, die zumeist seit Jahren unterfinanziert sind und jetzt von nochmaligen Kürzungen oder bereits vom Ende ihrer Projekte berichten. "Die Einschnitte in der Kulturförderung haben mittlerweile ein Ausmaß angenommen, dass das kulturelle Leben in seiner Vielfalt ernstlich bedroht ist", erklärt Bernhard Amann, Vorsitzender der IG Kultur Österreich.<br /> <br /> In einem der

Immer häufiger sind Meldungen von Kulturinitiativen, KünstlerInnen und Theatergruppen zu vernehmen, die zumeist seit Jahren unterfinanziert sind und jetzt von nochmaligen Kürzungen oder bereits vom Ende ihrer Projekte berichten. "Die Einschnitte in der Kulturförderung haben mittlerweile ein Ausmaß angenommen, dass das kulturelle Leben in seiner Vielfalt ernstlich bedroht ist", erklärt Bernhard Amann, Vorsitzender der IG Kultur Österreich.

In einem der aktuellen Fälle betrifft es einmal mehr die Sparte Film, deren Finanzierung durch die Kunstsektion im Bundeskanzleramtes in den vergangenen Jahren dramatisch reduziert wurde (im Jahr 2002 Kürzungen von 38%). Der Austria Filmmaker Cooperative (Austria FilmCoop) wurde vor wenigen Tagen die Subvention der Jahrestätigkeit für 2003 verweigert. Mit dieser Absage wird vielen vorwiegend jungen Filmschaffenden die Möglichkeit geraubt, ihre künstlerischen Anliegen zu realisieren. Der Schaden ist nicht nur für die Betroffenen enorm. Durch diese Vorgangsweise wird auch der Öffentlichkeit eine Möglichkeit der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung genommen.

Dazu Bernhard Amann: "Die IG Kultur Österreich stellt sich klar gegen eine politische Haltung, die Institutionen die Existenzgrundlage entzieht, nur weil sie sich kritisch mit Fragen und Werten unserer Gesellschaft befassen und damit zu deren Weiterentwicklung einen wichtigen Beitrag leisten." An die Bundesregierung wird daher die Forderung gerichtet, einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Kunst- und Kulturpolitik einzuleiten. "Es ist hoch an der zeit, endlich jene Initiativen zu fördern, die Solidarität, Anti-Diksriminierung und gesellschaftliche Teilnahme als demokratiepolitische Prinzipien zum Inhalt haben", so Bernhard Amann abschließend.
 

Ähnliche Artikel

Am vergangenen Donnerstag lud der Kulturrat Österreich anlässlich der bevorstehenden Nationalratswahl zu einem Podiumsgespräch über die zu erwartende Kunst- und Kulturpolitik ins Wiener Depot. Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), Eva Blimlinger (Grüne), Josef Schellhorn (Neos), Nikolaus Kohlberger (KPÖ) und Sabine Aigner (Keine) (gereiht nach den Wahlergebnissen 2019*) stellten ihre kulturpolitischen Perspektiven vor und präsentierten ihre Antworten auf offene Baustellen in Kunst, Kultur und Freien Medien. Was ist von welcher Partei zu erwarten - Ein Rückblick auf die Diskussion „Kulturpolitik zur Wahl“.
Anlässlich der Nationalratswahl hat die ARGE Kulturelle Vielfalt den wahlwerbenden Parteien einen kulturpolitischen Werkzeugkoffer überreicht. Er enthält praktische Tools und Anleitungen für effektive Kulturpolitik in der kommenden Legislaturperiode.
Im Vorfeld der Nationalratswahl 2024 haben wir die Parteien nach ihre kulturpolitischen Positionen befragt. Den Abschluss macht die Frage nach den kulturpolitischen Prioritäten der Parteien für die nächsten 5 Jahre. Das haben die Parteien geantwortet. Teil 3/3 der Serie "Kulturpolitik zur Wahl".