ORF vor der Zerstörung
Offener Brief an ORF- und Medienverantwortliche zu Streichorgie bei Ö1, Radikalumbau bei FM4, Halbierung von orf.at - Wir lassen die Zerstörung des ORF nicht zu!
Der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF wird soeben vor der Augen aller entsorgt. FM4 wird kommerzialisiert, die blauen Seiten von orf.at werden halbiert, Ö1 wird zusammengestrichen*, Kulturkooperationen werden abgebaut.
Die großen Verlierer des ORF-Radikalumbaus sind die Popkultur abseits des Mainstreams und die Neue und zeitgenössische Musik, Literatur, Kindersendungen, die Information und Hintergrundinformation sowie sämtliche Bereiche der Kunst, Kultur und Bildung. Die Zentralisierung des ORF auf dem Küniglberg hat vor allem eines bewirkt, den Rückzug des ORF aus seinen öffentlich-rechtlichen Aufgaben.
Wir fordern die Verantwortlichen im ORF und alle seine Organe sowie die Zuständigen in der Regierung und in den Parlamentsparteien zur umgehenden Zurücknahme und Gegensteuerung aller Pläne auf, die sich gegen Kunst, Kultur, Bildung, Information und nicht kommerzielle Interessen richten. Wir erwarten uns darüber hinaus von der Regierung, hier und jetzt ihrem im Regierungsprogramm selbstgestellten Anspruch nachzukommen, und zwar in den folgenden Punkten:
„1. Öffentlich-rechtlichen Auftrag im Bereich Kunst und Kultur stärken und klares Profil für ORF III als Kultur- und Kunstsender sowie für Ö1 und FM4 im Bereich des Radios,
2. Abbilden der österreichischen Pop- und Jazzszene im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“ (Regierungsprogramm 2020 – 2024: „Aus Verantwortung für Österreich“)
_________
* Abgeschafft bei Ö1 werden sollen: „Kunstradio ¬–¬ Radiokunst“, „Zeit-Ton“, „Rudi – der rasende Radiohund“, „Moment – Leben heute am Sonntag“, „Jazznacht“, „Passagen“, „Kinderuni“, „Heimspiel“, „Philosophie am Feiertag“ und Beteiligungen von Ö1 an Kultur-Events
Rund 600 Künstler*innen und Kulturschaffende sowie mehr als 50 Kultureinrichtungen und Kulturorganisationen, darunter die IG Kultur Österreich, haben bis jetzt diese Erklärung unterzeichnet. Der Text der Erklärung und eine erste Auswahl der Unterstützenden hier zum Download: