Sowohl in Wien wie auf europäischer Ebene ist es gelungen – wohl wegen der zunehmend verschärften Prekarisierungstendenzen – eine breitere Öffentlichkeit für den Begriff Prekarisierung und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen und Ausschlüsse zu sensibilisieren. Überraschend schnell jedoch wurden die durch die sozialen Bewegungen entwickelten Begrifflichkeiten sowohl von bürgerlichen Medien wie auch durch (quasi)staatliche RepräsentantInnen aufgegriffen und – wenig verwunderlich – gegen die Intentionen der Widerständigen gewendet.
Wer in Ken Loach's Film Bread and Roses gesehen hat, wie die Janitors (ArbeiterInnen im Reinigungsgewerbe), überwiegend MigrantInnen aus Mittelamerika, sich organisierten, wie sie voller Power eine Krankenversicherung für sich und ihre Familien durchsetzten und somit den Kampf um gewerkschaftliche Rechte gewonnen haben, ist mit Sicherheit berührt und neugierig, mehr über Organizing zu erfahren. Der Erfolg dieses US-amerikanischen Kampagnen-Modells beruht auf der rapide wachsenden Mitgliederwerbung „von unten“, in der „Organisierung der Unorganisierbaren“.
Europa im Herbst. Die soziale Frage ist in die Politik zurückgekehrt. Was als Debatte um Exklusion und Unterschicht begann, hat sich mittlerweile zu einem Brennpunkt der politischen Auseinandersetzung entwickelt.
Ein Grundeinkommen muss her – bedingungslos, universell, für alle! Die Kulturrisse haben mit Karl Reitter (Mitherausgeber der Zeitschrift grundrisse, langjähriger Lektor an der Universität Wien) über Idee und Zukunft eines bedingungslosen Grundeinkommens gesprochen.
„Organize the Unorganized!“ – dieser Slogan der US-amerikanischen Gewerkschaftsreformbewegung bestimmt wie kaum ein anderer die aktuellen Debatten rund um die Frage der Möglichkeit einer gewerkschaftlichen Erneuerung. Die Brisanz des Themas selbst resultiert dabei aus dem Trend zur Auflösung gewerkschaftlicher Organisierung, der mit dem Prozess der Prekarisierung einhergeht.
Kärnten ist Kärnten und deutsch bleibt deutsch - ein Bild, dass die KärntnerInnen nicht nur in der Ortstafelfrage transportieren, sondern ebenso in der identitätsstiftenden Traditionspflege des sogenannten Abwehrkampfes. Willkommen sind ausschliesslich TouristInnen - insbesondere jene, die kommen, weil es kaum sonst wo einen Ort gibt, an dem ehemalige SoldatInnen der NS-Armeen (egal ob Wehrmacht oder SS oder ...) fast ohne Störung der alten Zeit gedenken können: Die
Wer versucht im Wahlkampf Spurenelemente kulturpolitischer Initiativen zu finden, muss zum Teil schon mit der Lupe suchen, um Vorschläge zu finden, die über den bisherigen Status quo hinausgehen. Die ÖVP hat mit dem Kunststaatsekretär Franz Morak einen Zuständigen, der das Allerwichtigste vermissen lässt: Bereitschaft zum Dialog mit Kulturschaffenden. Zwar propagiert er gerne und jederzeit, er habe in die Regionen umverteilt (laut Kunstbericht 2005 eine Erhöhung um
Kein Wort von den 70 Millionen von den christlichen Humanisten abgeschlachteten Indigenas. Ungebrochen europäische Blickregimes, Wahrheitsproduktionen, Darstellungsformen, die unterwerfen, was ihnen an Buntem unters Glas kommt.
vor dem hintergrund der fortschreitenden ökonomisierung des kulturbereichs und der wachsenden bedeutung des kreativitäts-imperativs in post-fordistischen produktionszusammenhängen, haben sich „creative industries“-diskurs und -policies zu einem hype entwickelt. so haben etwa die letzten drei eu-präsidentschaften – großbritannien, österreich und jetzt finnland – dem thema einen prominenten platz in ihrer kulturpolitischen agenda eingeräumt.
In medialen Desinformationsgesellschaften ist die Artikulation einer öffentlichen Meinung weitgehend verschwunden. Sie wird durch Öffentlichkeitsarbeit von jenen ersetzt, die dafür bezahlen. Öffentlichkeit ist zur Ware weltweit operierender Medienunternehmen, Nachrichtendienste und staatlicher Agenturen geworden.
Ataman entscheidet sich, die von ihren Gefühlen überwältigten Individuen ungeschützt den Augen der BetrachterInnen preiszugeben. In diesen Passagen drohen Teile der Installation auf das Niveau von Talkshows abzustürzen, die auf quotengeilen Privatfernsehsendern dem Sozialvouyeurismus frönen.
Der Rosa Platz ist laut der Webseite von Kunst im öffentlichen Raum Wien eine „seichte (sic!), 400 m2 große Wasserfläche. Das Wasser ist rosa eingefärbt. Der Schriftzug ,QUE(E)R‘ zieht sich als Relief durch das Becken. Über die Buchstaben ist ein Queren des Beckens möglich.