Warum ist es notwendig und wichtig für MigrantInnen, eigene Medien zu machen und damit eigene Öffentlichkeiten zu schaffen? An welche Öffentlichkeiten richtet sich Afrikanet.info?
Viele der migrantischen Selbstorganisationen akzeptieren die Ordnungs- und Deutungsmuster der Mehrheitsgesellschaft nicht, werden aber durch die stillschweigende Ausgrenzung von einer Stellungnahme ausgeschlossen, wodurch eine Aushandlung im Rahmen eines Interessenskonflikts unmöglich gemacht wird.
So wie wir die Arbeit gemacht haben, sind wir nicht bestellt worden, denn wir sollten die Multikulti-Benetton-Truppe darstellen, die sich zur Mozart-Musik vereint, und obwohl wir so aussehen, haben wir radikale und kritische Positionen eingebracht.
Pauschale Abwertung führt absurderweise dazu, dass MigrantInnen kulturelle Elemente verteidigen, die sie selbst ablehnen. Wie Encarnación Gutiérrez Rodríguez erläutert, macht diese Reaktion zunächst klar, unter welchen Bedingungen MigrantInnen in Deutschland überhaupt sichtbar werden können – die ständige kulturelle Abwertung zwingt sie offenbar zur Identifikation mit dem Herkunftsland und löst ein Bemühen aus, die Herkunftskultur aufzuwerten.
"Es ging natürlich auch in Österreich um genau das: dass von den Freiheitlichen versucht wurde, endlich auch an die Pfründe zu kommen."
Der aktuelle Heftschwerpunkt „Migration und Kulturarbeit“ entstand im Rahmen des EQUAL-Projekts fields of TRANSFER: Kooperation durch Vernetzung. MigrantInnen in der Kulturarbeit, das von der IG Kultur Österreich derzeit durchgeführt wird. Kern des Projekts ist die Vernetzungsarbeit zwischen migrantischen und nicht-migrantischen Initiativen im Kulturbereich – mit dem Ziel, Zugangsbarrieren für MigrantInnen zum Kulturbereich sichtbar zu machen, Strukturen migrantischer Selbstorganisationen in der Kulturarbeit zu stärken sowie Perspektiven migrantischer Kulturproduktion in Österreich zur Diskussion zu stellen.
Das von der Netzkultur Community entwickelte und vom Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny als besonders zukunftsträchtig angesehene Fördersystem für die Netzkultur in Wien steht in krassem Widerspruch zu den Grundrechten und kann Haftungsfolgen für die Stadt nach sich ziehen. Das sind die Ergebnisse einer von der IG Kultur Österreich in Auftrag gegebenen (von RA Maria Windhager durchgeführten) Untersuchung
Lesung & Diskussion Mit: Michael Köhlmeier Robert Menasse Doron Rabinovici Marlene Streeruwitz Daniela Strigl Maria Bill liest Gedichte von Gerhard Ruiss Einleitung: Christian Felber, Attac, Mitherausgeber „Das kritische EU-Buch“ Moderation: Corinna Milborn, Autorin „Gestürmte Festung Europa“ 15. Juni 2006, 11h Volkstheater – Großes Haus<br
Während der "Sound of Europe" noch in unseren Ohren klang, strebte die österreichische EU-Ratspräsidentschaft mit "Café d´Europe" Anfang Mai bereits einem weiteren dramaturgischen Höhepunkt entgegen. Ziel dieses "europaweiten Kulturprojekts" war laut Staatssekretär Winkler, über den Genuss "typischer europäischer Mehlspeisen" die "emotionale und kulturelle Vielfalt Europas" zu entdecken. <iWas haben Gugelhupf und Tiramisu eures Erachtens mit dem
Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft stand heute ganz im Zeichen von süßen Nachspeisen: Die Veranstaltung “Sweet Europe", die am heutigen Europatag in 27 europäischen Hauptstädten über die Bühne ging, war ein Paradebeispiel „schöner und sinnlicher“ Repräsentationskunst. Ins Cafe Central in der Wiener Herrengasse begaben sich die Initiatoren (das Institut der Regionen Europas unter der Leitung von Franz Schausberger) um über europäische Identität zu
Wenn man sich am 9. Mai im Rahmen eines Projekts "Café d'Europe" in diversen Kaffeehäusern mit Kultur schmückt, dann sollte man auch die im Kulturbereich anstehenden nationalen Aufgaben in Angriff nehmen. Sie süßen Seiten Europas – es gibt sie tatsächlich, auch wenn sie zwischen neoliberaler Ideologie der EU- Kommission und national(istisch)er Schuldzuweisungspolitik der Regierungen oftmals zerbröselt werden.
Die Demokratie sollte der Raum sein, in dem im Prinzip jede Hegemonie mit den Mitteln, die die Demokratie dafür vorsieht, herausgefordert werden kann. Demokratie sollte deshalb als Raum des Widerstands definiert werden und jedes System, das einen solchen Widerstand nicht ermöglicht, verliert daher seinen Anspruch, als „demokratisch“ qualifiziert zu werden. Das impliziert, dass Demokratie nicht als liberal-individualistische Idee aufgefasst werden sollte, dass jedes Individuum gleich viel Macht haben sollte, sondern im Gegenteil sollte sie, einem Konzept folgend, das man „sozial-multitudinär“ nennen könnte, als Raum verstanden werden, der die Herausbildung und Abwechslung hegemonialer Allianzen ermöglicht.