Österreich im Februar 2004: Anlässlich des 70-jährigen Gedenkens an die gewaltvolle Zerschlagung der Ersten Republik notierte der Leiter des Wiener Instituts für Zeitgeschichte in einem Zeitungskommentar, dass der Diktator Engelbert Dollfuß "durchaus Empathie" verdiene (Der Standard, 18.2.2004). Kurz zuvor war schon der bekannte Revisionist Gottfried Karl Kindermann in Wien zu Gast, um auf Einladung Andreas Khols in den Festsälen des Nationalrats über die angebliche
Resolution der IG Kultur Steiermark - Kulturbudget/Kulturentwicklung 2005, Anhebung des prozentuellen Kulturbudgetanteils am Landes-Gesamtbudget!
<bStellungnahme der IG Kultur Österreich zum Vorschlag für einen Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates über das Programm "Kultur 2007" (2007-2013)</b Das Kulturprogramm ist das Hauptinstrument zur Umsetzung der EU-Kulturpolitik, auf der Rechtsgrundlage des Artikels 151 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft. In seiner derzeitigen Fassung ist das Programm wohl kaum in der Lage, die umfangreichen Intentionen des Artikels
Bürgermeister Schaden braucht kritische Kulturinitiativen im Kampf gegen die Aushungerungspolitik der Bundesregierung
Öffentliche Kunstfinanzierung kommt üblicherweise dann ins Gerede, wenn sie – wie in letzter Zeit häufig - gekürzt, bzw. für einzelne Institutionen ganz gestrichen wird. Im Mittelpunkt der Debatten stehen häufig die kunstpolitischen Zielsetzungen sowie die Frage, inwieweit der Staat seiner Verpflichtung, die "zeitgenössische Kunst, ihre geistigen Wandlungen und ihre Vielfalt im Geiste von Freiheit und Toleranz" zu fördern, durch sein faktisches Handeln nachkommt, sie vernachlässigt oder gar verhindert.
Während kulturelle Selbstinszenierungen von People of Color in den USA, Großbritannien und Frankreich schon seit längerer Zeit medial vermittelt werden, haben migrantische Gruppen erst in den letzten Jahren einen etwas größeren Zugang in das Kulturleben deutschsprachiger Einwanderungsgesellschaften erhalten.
Nichts geringeres als eine "Antwort auf Globalisierung" sollte es werden, das politisch geeinte Europa, und als notwendige Voraussetzung dafür galt nicht wenigen die Verfassungsgebung als jener politische Gründungsakt, welcher die Einigkeit erst zu besiegeln hätte – auf die gemeinsame Initiative aller hin oder notfalls auch die Peripherie im Schlepptau eines als "Lokomotive" imaginierten "avantgardistischen Kerneuropas".
In diesem Sommer 2004 kam es in Wien zu drei Besetzungen im alten AKH. Wie unösterreichisch und retro? Hat sich da jemand im Land oder Jahrzehnt geirrt? Achtung: Dieser Erklärungsversuch ist alles andere als ein objektiver Bericht, sondern – wie alles – Propaganda involvierter Personen!
Man erfuhr es aus der (Lokal)Zeitung: Bürgermeister, Finanzreferent und Kulturressortleiter Heinz Schaden plant massive Einschnitte im Kulturbudget. Durch den Finanzausgleich fehlten der Stadt Salzburg rund 6 Millionen Euro im Haushalt 2005, da werde auch die Kultur einen Beitrag leisten müssen. Insgesamt 700.000 Euro Einsparungspotential sah der Bürgermeister bei diesem Posten. Und das, obwohl sich das Kulturbudget der Stadt Salzburg – mit Schwankungen – im Sinken
Dem Sauerkräutler Leo am Naschmarkt steht es frei zu entscheiden, wen er sein Kraut kosten lässt und wen nicht. Er dürfte auch sein Kraut in den Dreck treten oder verschimmeln lassen. Der Wiener Bürgermeister und der Wiener Kulturstadtrat hingegen sind an Regeln gebunden, wenn es darum geht, Steuermittel in Form von Subventionen und Förderungen zu vergeben.
In Österreich ist four more years schon zwei Jahre alt. Zeit also für die österreichischen Wahlkampfteams, sich für 2006 neue Inspiration jenseits des Teiches zu holen. "Keep it simple and stupid", hat etwa ÖVP Generalsekretär Lopatka aufgepasst. Komisch – sollte man doch glauben, dass diese Lektion schon längst gelernt wurde.
Österreichische Politik, so hören wir, versucht also von der amerikanischen zu lernen. Die Parteien schickten sogar ganze Delegationen in die Vereinigten Staaten, um sich vor Ort über die neusten Wahltricks der Demokraten und Republikaner zu informieren: Man analysierte ihre Wahlstrategien, Werbetaktik, Medienauftritte, Spendepraxis, Slogans, Targetings, etc., in der Hoffnung, die amerikanische Erfahrung hierzulande anzuwenden und so die nächsten Wahlen für sich zu entscheiden.